Wer Huseby Bruk besucht, trifft auf ein Stück schwedische Geschichte. Hier ist der Hochofen noch wie an dem Tag erhalten, als der letzte Eisenarbeiter nach Hause ging. Hier dreht sich noch immer das Wasserrad und hier liegen die Werkzeuge des Schmiedes an der Esse bereit.
In dem Schloss auf Huseby Bruk ist der Abendtisch in voller Pracht mit gebrochenen Leinenservietten und hübsch arrangierten Blumen gedeckt. Erfahrene Führer erzählen von längst vergangenen Zeiten und wenn die Führung vorbei ist, kannst du durch den Garten schlendern und dich für eine Erfrischung in Elisabeths Trädgård Restaurang & Café niederlassen.
Huseby Bruk wurde vor 400 Jahren gegründet. Hier ließ Reichsadmiral Gyllenhielm eine Eisenhütte zur Herstellung von Roheisen, Kanonen und mit der Zeit auch Landmaschinen und Küchenausrüstung anlegen. Der Rohstoff war Brauneisenerz, das aus den Seen Salen und Åsnen in der Nähe von Huseby stammte. Im Laufe der Jahrhunderte florierte Huseby und es wurde zu einem Begriff in der südschwedischen Eisenverarbeitung. Noch bis 1930 wurde Roheisen in dem Hochofen geblasen und die Gießerei war bis in die 1950er Jahre in Betrieb.
Die Zeit ist vor 100 Jahren stehen geblieben und der Besucher betritt und erlebt die Epoche, als Joseph Stephen der Direktor der Hütte war. Dass du heute ein beispielloses Hüttenmuseum besuchen kannst, ist der letzten privaten Besitzerin des Gutes, Florence Stephens, zu verdanken, die Huseby bei ihrem Tod 1979 dem schwedischen Staat vererbt hat. Die Familie Stephens hat außerdem Kunst, Gebrauchsgegenstände und Kurioses aus der ganzen Welt gesammelt. Die Sammlungen sind im Schloss erhalten und du kannst sie dir gerne ansehen
Neben den Dauerausstellungen in den Museen des Schlosses und der Hütte gibt es in Huseby jedes Jahr mehrere wechselnde Ausstellungen. Einer der letzten Ausstellungen in der Eisenhütte, „En låda på vinden“ (Eine Kiste auf dem Dachboden), handelt von Joseph Stephens Zeit in Indien.
Wie andere große Landgüter hat auch Huseby einen großen Garten mit Zierpflanzen, Obst und Gemüse sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus. Die Familie Stephens hat historische Arten und Rassen auf ihrem Gut bewahrt und heute wie damals ist der Gärtner eine wichtige Person für die Instandhaltung der Hütte. Hier spazierst du unter Rosenbögen zwischen schnörkeligen Blumenbeten nach deutschem Vorbild. Gehe auch über die Brücke hinaus auf die Rhododendroninsel und lass dich von den mannshohen blühenden Sträuchern überwältigen.
Wenn du dich für Kunsthandwerk interessierst, sind in den Läden entlang der Bruksgatan mehrere lokale Handwerker vertreten, z. B. Kronobergsslöjdarna, die im Grevehuset zu finden sind.
Jedes Jahr finden Messen und Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen statt, u. a. die größte Weihnachtsmesse des Nordens, Smålandsjul på Huseby, auf der ungefähr 170 der besten Handwerker des Landes und kleinere Lebensmittelproduzenten in der gesamten Hütte ausstellen. Bei Abenddämmerung werden 1000 Fackeln angezündet und die Wege sind von funkelnden Tannenbäumen mit tausenden kleinen Lämpchen gesäumt.